Im Jahr 2016 hat der Schwedter Hafen rund 214.000 Tonnen umgeschlagen. Damit liegt der Jahresumschlag leicht unter dem Vorjahr und im Trend fast aller Binnenhäfen in Deutschland.
„Von den 213.437 Tonnen wurden 55.129 Tonnen gelöscht und 158.308 Tonnen zum Ausgang verladen. Den Schwedter Hafen liefen 297 Schiffe an, 134 unter deutscher Flagge, 160 unter polnischer Flagge und 3 Schiffe waren niederländischer und tschechischer Nationalität. Die schlechtere Ernte in Brandenburg gegenüber dem Vorjahr ist im Zusammenhang mit dem Getreideweltmarktpreis sowie dem geringen Dieselpreis für LKW zu sehen und verhinderte ein besseres Ergebnis.
Der Schwedter Hafen besitzt Umschlagsanlagen für alle Ladungsarten. Massengüter können mit den beiden Portalkränen als Greifergut verladen werden, Container beispielsweise mittels eines Spreaders. Getreide der verschiedensten Sorten wird mittels schwenkbaren Verladebands bei Raiffeisen verladen.
Für die Verladung von Schwergütern besitzt der Hafen eine Schwerlastplatte und eine Ro-Ro-Anlage. „Das ist ein Geschäft, das sich bei dem Edelstahlhersteller Butting und der ansässigen PCK-Raffinerie gerade manifestiert, wofür die Güter von Butting ausgehende und die eingehenden für die Raffinerie bestimmt seien“, so Helmut Preuße, Geschäftsführer der Technischen Werke.
Bereits Anfang des Jahres wurde der Eisenbahnumschlag als zu entwickelnden Schwerpunkt ins Visier genommen. Im Februar konnte der erste Containerzug und im Laufe des Jahres der erste Zug mit Splitt in Eigenregie entladen werden. Erstmals verlud die Raiffeisen/Agravis Getreide per Zug im Ausgang. Insgesamt erhöhte sich der Bahnumschlag auf 31 Züge und 42.209 Tonnen. Er entspricht fast 20 Prozent vom Gesamtumschlag und ist das höchste Ergebnis seit der Inbetriebnahme.
Stärkste Kunden waren, wie in den Vorjahren, die Unternehmen Raiffeisen/Agrarvis und TSH Schwedt. Für die langjährigen Kunden PCK Raffinerie und Butting wurden wieder Übermaß- und Schwergüter umgeschlagen. In einem bisher einmaligen Großraumtransport wurde durch das Hanauer Unternehmen DAHER zwei 300-Tonnen-Trafos, per Binnenschiff aus Österreich kommend, entladen und zum Umspannwerk nach Vierraden angeliefert. Drei weitere Trafos sind für das Frühjahr 2017 avisiert, ergänzt Helmut Preuße.
Der Hafenstandort mit einer Fläche von 30 ha inklusive Gewerbepark ist modern ausgestattet, die trimodale Anbindung in Schwedt ist ideal. Der Schwedter Hafen ist für viele Güter bestens geeignet, bietet sehr viel Lagerkapazitäten und Containerstellflächen. „Und für Ansiedler haben wir auch noch Platz“, so Preuße.
Leider behindern noch immer zu geringe Abladetiefen in Richtung Stettin als auch auf der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße in Richtung Berlin den Einsatz von Küstenmotorschiffen bzw. Großmotorgüterschiffen. Europaschiffe können nur bedingt eingesetzt werden. Die im Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgesehenen Ausbauprojekte W 37 – Ausbau der Havel-Oder-Wasserstraße und W 55 – Neubau eines Schiffshebewerkes in Niederfinow – werden sich erst nach dem Abschluss der Baumaßnahmen in ein paar Jahren auswirken.