Mit fast 282.000 Tonnen erlangte der Schwedter Hafen an der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße(HoFriWa) wieder ein sehr gutes Umschlagsergebnis. Seit seiner Gründung im Jahre 2001 war es das zweitbeste Ergebnis nach 2013 mit mehr als 310.000 Tonnen. Gleichzeitig wurde die Schwedter Hafengesellschaft im vergangenen Jahr auf die Technische Werke Schwedt GmbH verschmolzen, die Gesellschaft trat in alle bestehenden Verträge und Lieferbeziehungen als Rechtsnachfolger ein und die 4 festangestellten Mitarbeiter sind weiterhin im Schwedter Hafen tätig. Ziel war hier, weitere Optimierungsschritte für den Unternehmensverbund zu erreichen, nachdem sowohl ein bundesweites als auch europäisches Interessenbekundungs-
verfahren für die Suche nach Investoren gescheitert waren.
„Zum zweiten Mal in Folge seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2001 erreichte der Hafenstandort eine Umschlagsmenge an die 300.000-Tonnen-Grenze und damit das zweitbeste Umschlagsergebnis“, betont stolz der Geschäftsführer, Helmut Preuße. Und das, obwohl sein infrastrukturelles Umfeld nicht das günstigste ist, weil die Zulauftiefe von See her nicht den Erfordernissen binnengängiger Küstenmotorschiffe entspricht. „Das gilt ebenso für Oder-Havel-Wasserstraße, die auf etwa 1,90 Meter begrenzt ist“, ergänzt er.
Von den 281.609 Tonnen wurden 98.000 Tonnen gelöscht und 183.000 Tonnen zum Ausgang verladen. Den Schwedter Hafen liefen 425 Schiffe an, 220 unter deutscher Flagge, 189 unter polnischer Flagge und jeweils 8 Schiffe waren niederländischer und tschechischer Nationalität. Der Schwedter Hafen besitzt Umschlagsanlagen für alle Ladungsarten. Massengüter können mit den beiden Portalkränen als Greifergut verladen werden, Container beispielsweise mittels eines Spreaders. Getreide der verschiedensten Sorten wird mittels schwenkbaren Verladebands bei Raiffeisen verladen – allein 140.622 Tonnen im vergangenen Jahr. Weitere 29.600 Tonnen vor allem Getreide, Raps und Holzpellets gingen über die Hafenschütte in die Schiffe. Bei Steine, Erden und Baustoffen erreichte der Hafen Schwedt 44.215 Tonnen. Verschiedene Düngemittel wurden mit 28.621 Tonnen empfangen.
Für die Verladung von Schwergütern besitzt der Hafen eine Schwerlastplatte und eine Ro-Ro-Anlage. „Das ist ein Geschäft, das sich bei dem Edelstahlhersteller Butting und der ansässigen PCK-Raffinerie gerade manifestiert, wofür die Güter von Butting ausgehende und die eingehenden für die Raffinerie bestimmt seien“, so Preuße. Auch die ganzjährige Nutzung des Gleisanschlusses zeigte positive Auswirkungen, denn der Bahnumschlag nahm weiter zu. Insgesamt wurden 23 Züge mit 38.208 Tonnen entladen, was einem Anteil am Gesamtumschlag von 13,6 Prozent entspricht. Vorrangig wurden hier Stammholz und Splitte verladen. „Das Umschlagsplus gegenüber dem Plan führte auch zu höheren Umsätzen und einem deutlich besseren Ergebnis. Zu erwähnen sind auch die zahlreichen Ansiedlungserfolge wie beispielsweise von Raiffeisen, der GASAG mit einem Biogas-Projekt, dem Schwerlast-Unternehmen Kuhnert sowie dem Landhandelsunternehmen ATR, das eine Halle gemietet hat und der Spedition Trade Trans.
Der Hafenstandort mit einer Fläche von 30 ha inklusive Gewerbepark ist modern ausgestattet, die trimodale Anbindung in Schwedt ist ideal. Der Schwedter Hafen ist für viele Güter bestens geeignet, bietet sehr viel Lagerkapazitäten und Containerstellflächen. „Und für Ansiedler haben wir auch noch Platz“, so Preuße. Hauptbaustelle ist natürlich nach wie vor der Ausbau der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße, der bereits beim Hafenneubau politisch versprochen wurde und bisher nicht realisiert ist, ergänzt der Geschäftsführer.